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Serie

Sprüche – Teil 1

Das Buch der Sprüche ist ein großer Blumenstrauß an lehrreichen Lebensweisheiten und Ratschlägen für unseren Alltag. In den nächsten drei Wochen wollen wir über jeweils einen Vers aus den Sprüchen nachdenken. Aber es lohnt sich, diese Sammlung der Sprüche einmal komplett durchzulesen. Du wirst davon profitieren! 

Jetzt mal Hand aufs Herz: Bist du eher Typ „Ich kann schweigen wie ein Grab!“ oder eher Typ „Hey, hast du schon gehört, dass…?“

Menschen, die schweigen können über das, was ihnen erzählt und anvertraut wurde, sind Gold wert. Sie sind wertvolle Gesprächspartner und unersetzbare Zuhörer. Denn bei ihnen kann man das eigene Herz ausschütten, laut denken, Fragen und Zweifel äußern, weinen und lachen und dabei das Innerste nach Außen kehren. 

Aber nicht immer gelingt uns das. Das, was uns eigentlich anvertraut wurde, ist manchmal einfach so eine spannende Neuigkeit, dass es wir es am liebsten gleich weitererzählen würden. Und wenn wir dies tun, geschieht genau das: Vertrauen wird missbraucht und Verletzung geschieht. Denn oft bekommt es die Person ja doch mit, wenn hinter ihrem Rücken Vertrauliches preisgegeben wird. 

In Sprüche 11,13 steht:

„Wer über andere klatscht, plaudert Geheimnisse aus; wer jedoch zuverlässig ist, behält ein Geheimnis für sich.“

Dieser Satz will dir und mir Mut machen, verlässlich und verschwiegen zu sein und zu bleiben. Warum kennen wir also trotzdem die Momente, in denen wir Dinge weitererzählen? Vielleicht sogar Dinge, die den anderen in einem nicht so guten Licht darstellen? Indem wir uns Anvertrautes ausplaudern, machen wir uns interessant – zumindest denken wir das. Und gleichzeitig erhoffen wir uns durch unsere Offenheit ebenfalls, dass unser Gegenüber auch etwas ausplaudert, dass gar nicht für unsere Ohren bestimmt ist

Am Ende steht oft zerbrochenes Vertrauen nach dem Motto: „Der erzähl ich nichts mehr – sie kann ja gar nichts für sich behalten!“  Und manchmal gehen sogar komplette Beziehungen zu Bruch. Geh doch mal in dich – ist es das wert? Ist es stattdessen nicht viel wertvoller, uns Anvertrautes für uns zu behalten? Wenn wir schweigen können wie ein Grab, werden wir zu Menschen, auf die man zählen kann. Uns wird stattdessen mehr anvertraut werden, weil der oder die Andere sich sicher sein kann, dass wir nichts weitererzählen werden. 

Wie gut, dass wir einen Gott haben, der uns vergibt, wenn wir wieder einmal versagt und Dinge ausgeplaudert haben, die nicht für andere Ohren bestimmt waren, und uns hilft uns gegebenenfalls bei unserem Gegenüber zu entschuldigen.

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