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Serie

Mein Körper – Versöhnt mit mir – Teil 4

Wenn wir uns heute bei einem Kaffee gegenübersitzen würden und auf unseren Körper zu sprechen kämen, könnte wahrscheinlich jede von uns aus dem Stehgreif eine Liste von Dingen aufzählen, die wir an unserem Körper nicht mögen. Das können die Pickel auf der Haut sein oder der von der Schwangerschaft ausgeleierte Bauch, die dünnen oder vielleicht schon früh ergrauten Haare oder die Extrapfunde, die wir nicht loswerden. Und dabei wird die Liste wahrscheinlich umso länger, je älter wir werden. 

Wahrscheinlich würden wir beim gegenseitigen Aufzählen unserer Liste irgendwann auf den Gedanken kommen, dass es doch nicht nur um unser Äußeres, sondern auch um die innere Schönheit geht. Das stimmt. Innere Schönheit und Werte sind etwas Wunderbares und wichtig, aber wenn wir mit unserer äußeren Verpackung nicht versöhnt sind, haben innere Werte wahrscheinlich auch keinen allzu großen Einfluss auf den Blick auf uns selbst. 

Wir haben nur den einen Körper. Wir können also immer wieder mit ihm hadern, ihn verachten und bekämpfen, oder wir können uns entscheiden, Frieden mit unserem Körper zu schließen und uns mit ihm versöhnen. Wir können unseren Tag und unser Verhalten von unserem Aussehen bestimmen lassen oder uns dazu entscheiden, den Tag zu genießen. Wir können uns davon runterziehen lassen, die Spuren der Zeit an unserem Körper zu entdecken oder unser Leben und all das, was darin auch an Äußerlichkeiten steckt, für das Beste halten, was wir zur Verfügung haben.  

Wenn wir uns heute bei einem Kaffee gegenübersitzen würden und auf unseren Körper zu sprechen kämen, könnten wir zum Beispiel über unsere grauen Haare reden, die von herausfordernden Zeiten erzählen, an denen wir reifen und wachsen durften. Wir könnten von unserem ausgeleierten Bauch erzählen, in denen Kinder heranwachsen durften und die wir nun durch ihr Leben begleiten dürfen. Wir könnten von unseren Pickeln erzählen und uns gegenseitig daran erinnern, dass jede stressige Phase inklusive ungesunder Ernährung irgendwann auch wieder vorbei geht. 

Dieser Kaffeeplausch klingt doch viel erbaulicher oder? Wir verpassen so viel Lebensfreude, wenn wir unser ganzes Augenmerk auf die Dinge legen, die wir nicht schätzen. Es liegt an uns, Frieden mit unserem Körper und Aussehen zu schließen. Für manche von uns ist es mit einer Entscheidung oder einem Gebet getan. Anderen täte es womöglich gut, sich Unterstützung zu holen und mit jemandem im Gespräch zu sein, damit die eigene Lebensqualität und Lebensfreude wieder größer wird. 

Während wir unseren Blick schnell auf die Makel unseres Körpers richten, schaut Gott uns mit einem Blick voller Liebe an. Er hat uns erschaffen und sich bis ins letzte Detail Gedanken über uns gemacht. Er ist so begeistert von uns, und ich sehne mich danach, dass wir uns und unseren Körper immer mehr mit seinem Blick anschauen:

„Der HERR, dein starker Gott, der Retter, ist bei dir. Begeistert freut er sich an dir. Vor Liebe ist er sprachlos ergriffen und jauchzt doch mit lauten Jubelrufen über dich.“ (Zef. 3,17) 

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