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Serie

Mein Körper – Die unterschiedlichen Essstörungen – Teil 2

Unser Körper ist der Spiegel unserer Seele. Besonders gut trifft diese Aussage auf Menschen zu, die unter einer Essstörung leiden und bei denen die Not der Seele manchmal so offensichtlich ist. Mein Herzenswunsch ist, dass diese Menschen in ihrer Schönheit innerlich und äußerlich aufblühen und Heilung erleben dürfen. In absoluter Kurzform möchte ich heute die drei Erkrankungen Binge-Eating-Störung, Bulimie und Magersucht voneinander abgrenzen, um euch einen kleinen Einblick in diese verschiedenen Essstörungen zu geben. Es gibt aber auch Mischformen der einzelnen Erkrankungen. 

Binge-Eating-Störung. Hauptsymptom dieser Krankheit sind regelmäßig auftretende Essanfälle, bei denen die Betroffenen das Gefühl haben, nicht mehr mit dem Essen aufhören und kontrollieren zu können, was und wie viel sie essen. Betroffene essen allein, leiden unter ihren Anfällen, verheimlichen sie vor anderen, haben oft Schuldgefühle und ekeln sich vor sich selbst. Die Mehrzahl der Betroffenen ist (stark) übergewichtig, dennoch greifen sie nur selten zu gewichtsregulierenden Maßnahmen wie Sport, Erbrechen oder Hungern. Oft leiden die Betroffenen auch unter anderen Erkrankungen wie z.B. Depressionen oder Angststörungen.

Bulimie. Bei den regelmäßig auftretenden Essanfällen essen die Betroffenen innerhalb kurzer Zeit sehr viel und erbrechen anschließend aus Angst vor Gewichtszunahme. Auch Hungern, übermäßig viel Sport und Abführmittel gehören zum Alltag. Die Betroffenen denken häufig über ihre Figur und ihr Aussehen nach. Weil Mahlzeiten weggelassen werden und gehungert wird, kommt es zu Heißhungerattacken, die wieder erbrochen werden. Schamgefühle bestimmen den Alltag. Manchmal haben Betroffene über Monate hinweg keine Symptome, bis es zu einem Rückfall kommt. Bulimie kann schwere gesundheitliche Folgen haben (Schädigung der Zähne und Speiseröhre, Störungen des Verdauungstraktes, Zyklusstörungen, Herzrhythmusstörungen, etc.).

Magersucht. Typisch für diese Krankheit ist starker Gewichtsverlust oder anhaltendes Untergewicht. Die Betroffenen haben Angst davor zuzunehmen, weil sie sich zu dick empfinden und schränken ihre Nahrungsmittelaufnahme stark ein, zählen ihre Kalorien und treiben oft übermäßig viel Sport. Obwohl Magersüchtige auffallend dünn sind, empfinden sie sich selbst als unförmig oder dick und haben keine Einsicht in die Schwere ihres Zustandes. Während die Betroffenen ihr Essen, Gewicht und ihre Figur kontrollieren, ziehen sie sich oft zurück und vernachlässigen ihre sozialen Kontakte. Nicht selten kommen depressive Verstimmungen, Angststörungen o.ä. hinzu. Da keine ausreichende Nährstoffaufnahme mehr stattfindet, leidet der Körper unter Mangelerscheinungen (z.B. frieren, Kreislaufbeschwerden, Ausbleiben der Monatsblutung). Manchmal ist die die Situation von Betroffenen so lebensbedrohlich, dass eine Zwangseinweisung in eine Klinik von Nöten ist. 

Sich einzugestehen, dass man unter einer Sucht leidet, ist hart und der Weg aus der Essstörung heraus nicht leicht. Vielleicht bist du selbst betroffen. Dann wünsche ich dir den Mut den nächsten Schritt zu gehen und dich jemandem anzuvertrauen. Gerne kannst du dich auch an mich wenden. Wenn du Betroffene kennst, die mitten in einer Sucht stecken, mach bitte keinen Bogen um sie. Sei für sie da! Bete für sie und mit ihr. Ermutige sie, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Geht z.B. gemeinsam zu eurem Pastor, denn in vielen Gemeinden gibt es ein Seelsorgenetzwerk oder bereits vorhandene Kontakte zu christlichen Therapeuten. Ermutigt sie alternativ zum Arzt zu gehen und je nach Schweregrad ambulante, teilstationäre oder stationäre Therapie in Anspruch zu nehmen.  

In Johannes 8,32 steht: 

„Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien!“ 

Ich wünsche mir so sehr, dass Betroffene diese Wahrheit erkennen und sich von Jesus lieben und heilen lassen und sich ihrer Identität in ihm bewusst werden. 

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