Heute erzähle ich dir von einer ungewöhnlichen Frau, die in ihrer Angst eine mutige Entscheidung trifft: Es geht um Rahab. Ihre Geschichte kannst du in Josua 2 nachlesen. Auch im Neuen Testament wird ihr Name und ihr Handeln mehrmals genannt: „Sie fand bei Gott Anerkennung, weil sie die Kundschafter der Israeliten bei sich versteckte und ihnen auf einem sicheren Weg die Flucht ermöglichte.“ (Jakobus 2,25).
Rahab, eine Prostituierte, lebt in Jericho. Dort verbreitet sich wie ein Lauffeuer, dass das Heer der Israeliten anrückt, um die Stadt einzunehmen. Alle Menschen in der Stadt haben Angst, auch Rahab, denn sie weiß, dass der Gott der Israeliten ihnen dieses Land versprochen hat (Josua 2,9). Und dieser Gott beeindruckt sie.
Dann klopfen ausgerechnet zwei Spione der Israeliten an Rahabs Tür. Doch anstatt sie wegzuschicken oder an den König auszuliefern, versteckt Rahab die Beiden bei sich und verhilft ihnen anschließend sogar zur Flucht und rettet ihnen damit das Leben.
Warum hilft Rahab ausgerechnet Fremden, die ihre Stadt einnehmen wollen? Sie tut dies in erster Linie aus Angst, weil sie gehört hat, wie Gott die Israeliten durch das Rote Meer geführt hat und wie sie andere Völker in ihren Schlachten geschlagen haben (Josua 2,10). Sie erkennt, dass nur der Gott der Israeliten der wahre Gott ist und dass er sie und ihre Familie davor bewahren kann, mit der Stadt unterzugehen. Sie geht ein hohes Risiko ein, in dem sie ihre Feinde versteckt. Also fasst sie einen mutigen Entschluss und lässt die zwei Israeliten schwören, sie und ihre Familie im Gegenzug zu verschonen. Bei der Eroberung Jerichos lässt Josua niemanden am Leben außer Rahab, die Familie ihres Vaters und ihre anderen Verwandten (Josua 6,25).
Rahabs Mut beeindruckt mich. Sie handelt aus dem Glauben heraus, dass der einzig wahre Gott Israels sie schützen und bewahren kann: „Nur weil die Prostituierte Rahab Gott vertraute und die Kundschafter Israels freundlich aufnahm, wurde sie nicht getötet wie alle anderen Bewohner Jerichos, die sich Gottes Willen widersetzt hatten.“ (Hebräer 11,31). In welcher Hinsicht kannst du mutig unterwegs sein, in dem Glauben und Vertrauen, dass Jesus dir hilft?
Auf Rahabs Hintergrund als Prostituierte wird in der Geschichte nicht näher eingegangen. Trotzdem finde ich es so schön, dass sie – genauso unperfekt wie du und ich – Teil von Gottes Plan und seiner Geschichte ist. Trotz ihres Lebensstils wendet sie sich im Vertrauen Gott zu, und Gott krönt sie schlussendlich mit einem Platz in Jesu Stammbaum. Macht dir die Geschichte von Rahab nicht auch Mut, unvollkommen, wie du bist, deinen Platz in Gottes Geschichte einzunehmen?
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