Hand aufs Herz: Wie viele Menschen gibt es in deinem Leben, um die du am liebsten einen großen Bogen machen würdest? Und nächste Frage: Weißt du von Menschen, die ein Problem mit dir haben? Wie geht es dir, wenn du weißt, dass Andere schlecht über dich reden und wie gehst du damit um?
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Es fühlt sich alles andere als schön an, wenn man verurteilt wird und mitbekommt, dass hinter dem eigenen Rücken über einen hergezogen und schlecht geredet wird. Mit meiner Seele hat es etwas gemacht und mich viele Tränen, Emotionen diverser Art und Schlaf gekostet. Wenn man diesen Menschen im Alltag aus dem Weg gehen kann und es keine Berührungspunkte gibt, ist es sicherlich auf Dauer leichter, damit umzugehen, als wenn man ihnen bei der Arbeit oder anderen Zusammenkünften ständig begegnet.
In Lukas 6,27-28 sagt Jesus: „Aber euch, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen; segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch Böses tun.
Was für krasse Worte Jesu, oder? Aber genau so hat Jesus es uns vorgelebt: Er hat seine Feinde geliebt. Trotz aller Gegenwehr hat er keine Rache verübt, mit schlimmen Worten zurückgeschossen oder sich sonst in irgendeiner Weise schuldig gemacht.
Ich habe angefangen ganz bewusst die Personen zu segnen, mit denen ich nicht so gut umgehen kann und auch diejenigen, die mich ausgrenzen und verletzt haben. Das passiert nicht jeden Tag, aber immer dann, wenn ich an sie denke. Und ich bete, dass Jesus mir seinen Blick für diese Menschen zeigt. Es ist ein Prozess und wenn wir Jesus immer ähnlicher werden wollen, dann soll Güte, Sanftmut und Freundlichkeit unser Denken und Miteinander bestimmen.
Unsere „Feinde“ zu lieben, so wie Jesus es sich von uns wünscht, bedeutet für mich, sie zu segnen und für sie zu beten. Es bedeutet für mich an den Punkt der Vergebung zu kommen, damit in meinem Herzen kein Platz mehr ist für Groll, Ärger oder Verbitterung. Stattdessen möchte ich in meinem Herzen einen Raum schaffen, in dem sich der Frieden Gottes ausbreiten kann. Vielleicht ist ein Miteinander momentan nicht möglich, aber ich kann Jesus bitten, sie mit seinen Augen der Liebe zu sehen. Und wer weiß, welche Wunder Jesus in meinem Leben und in dem meiner „Feinde“ noch tun wird, denn Gebet und Segen bleiben nicht ohne Wirkung.
Welchen nächsten Schritt willst du gehen, wenn du an Menschen denkst, mit denen ein Miteinander schwierig oder sogar gar nicht mehr möglich ist?
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