Nicht jedem von uns ist es vergönnt in einer Partnerschaft zu leben oder eine eigene Familie zu haben. Vielleicht gibt es auch einige, die sich das Leben als Single bewusst aussuchen. So manche Alleinstehende haben nie einen Partner kennengelernt. Andere sind geschieden oder verwitwet und sind zum Teil alleinerziehende Mamas. Sie alle haben neben denjenigen, die einen Partner oder eine Familie haben, ihren Platz in unserem Miteinander.
Ich kenne alleinstehende Menschen, die ihr Leben als Single nicht als zweite Wahl empfinden, sondern dieses Lebensmodell mögen und schätzen gelernt haben. Sie genießen ihre Freiheit und Zeit, ohne ständig auf die Uhr schauen oder Absprachen treffen zu müssen. Im Normalfall erleben sie deutlich weniger Konflikte und müssen weniger Kompromisse eingehen. Und für Beziehungspflege, Hobbies und Ehrenamt ist oft ausreichend Zeit und Kapazität vorhanden.
Aber ich kenne auch Singles, die traurig und einsam sind. Ich kann mich noch gut an meine eigene Zeit als Single erinnern, an denen es mir vor den Wochenenden und Feiertagen gegraut hat, weil ich an diesen typischen Familien- oder Zweisamkeitstagen oft alleine war. Wenn man als Single den Urlaub nicht alleine verbringen möchte, muss man sich rechtzeitig kümmern, um eine andere Person zu finden. Und um nicht zu vereinsamen, hat man sich deutlich intensiver um die eigenen sozialen Kontakte zu kümmern, als wenn man einen trubeligen Familienalltag erlebt und sich nur noch nach Ruhe sehnt.
Das Leben als Single hat genauso Sonnen- und Schattenseiten wie das Leben innerhalb einer Ehe oder Familie. Es ist ein Trugschluss zu denken, dass Verheiratete ein schöneres Leben führen als Singles. Das Leben gestaltet sich einfach anders, und letztlich liegt es an einem ganz persönlich, was man aus seinen Lebensumständen macht.
Hier kommt mein Wunsch an die Verheirateten und Familienmamas unter uns: Nehmt die Singles mehr in den Blick! Ladet zum Beispiel Alleinstehende nach dem Gottesdienst zum Mittagessen zu euch nach Hause ein und lasst sie an eurem Familienleben teilhaben. Und warum nicht als Mama mal für ein paar Tage dem Familientrubel entfliehen und einen Kurztrip mit einer Single-Freundin unternehmen?
Mein Wunsch an euch Singles: seid mutig, die Pärchen und Familien anzusprechen und denkt nicht, dass sie an Wochenenden und Feiertagen immer nur unter sich sein wollen. Viele kommen vermutlich vor lauter Alltagsroutine manchmal nicht auf die Idee, Einladungen auszusprechen oder Treffen zu arrangieren. Dabei ist es doch so wertvoll gemeinsam unterwegs zu sein und das Miteinander zu pflegen.
In Hebräer 10,24 steht:
„Lasst uns aufeinander achten! Wir wollen uns zu gegenseitiger Liebe ermutigen und einander anspornen Gutes zu tun.“
Das wünsche ich uns – dass wir aufeinander achtgeben und die bunte Vielfalt unseres Miteinanders wertschätzen.
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