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Frei, um dein Potenzial zu entfalten

Stell dir vor, du liegst an einem wunderschönen Ort auf einer Gartenliege, und du hast einen traumhaften Ausblick auf deine Umgebung. 

Da erstreckt sich zum einen vor dir eine atemberaubende Berglandschaft, und ganz in der Ferne auf dem einen Bergmassiv, kannst du sogar ein Gipfelkreuz erkennen. Dort würdest du gerne mal stehen und den Ausblick auf das vor sich erstreckende Tal sowie die anderen Berge genießen. Der einzige Haken: der Weg hin zum Gipfelkreuz ist steil, anstrengend, und festes Schuhwerk für den schmalen Pfad voller Schutt und Geröll wäre definitiv von Vorteil.

Von deiner Liege aus hast auf der anderen Seite einen wunderschönen Ausblick auf den See. Direkt am Seeufer gibt es Restaurants, und es wäre so schön, dort abends bei einem guten Essen und einem Glas Wein zu sitzen, die Aussicht auf den See zu genießen und Zeit mit deinen Lieblingsmenschen zu verbringen. Der einzige Haken: um dorthin zu kommen, musst du über eine Hängebrücke gehen, die ziemlich wacklig ist und für Menschen mit Höhenangst auch nicht so leicht passierbar ist.

Und wenn du dich auf deiner Gartenliege etwas drehst, dann kannst du in der Ferne eine Einkaufsmeile entdecken. Kein Großstadtszenario mit Ketten wie Primark, Zara und H&M, sondern eine wunderschön angelegte Einkaufsstraße, in denen es kleine Lädchen gibt, die du sonst nicht einfach so findest. Läden, die hübsch dekoriert sind und einfach besondere Kleidungsstücke, Deko- oder auch Geschenkartikel anbieten. Der einzige Haken: um in diese Einkaufsstraße zu gelangen, musst du durch eine Unterführung laufen, in der es sowohl düster ist, als auch unglaublich stinkt und furchtbar dreckig ist.

Wie entscheidest dich? Bleibst du auf deiner gemütlichen Gartenliege liegen und freust dich über das, was du hast, oder entsteht in dir eine Sehnsucht, das Gipfelkreuz zu erklimmen, einen wunderschönen Abend bei Kulinarischem und Ausblick aufs Wasser zu genießen oder einen Bummel durch die Einkaufszeile zu machen?!? Auch wenn das bedeutet, dass du dich vielleicht überwinden und Ängste oder Selbstzweifel ablegen musst, um diese unbequemen Wege zu Ziel jeweils zu meistern. Die Entscheidung liegt bei dir!

Wie du vielleicht bereits herausgehört habt, möchte ich mich heute mit dir auf eine Abenteuerreise begeben. Und diese Abenteuerreise nennt sich LEBEN und die Entfaltung deines eigenen Potenzials.

Gott hat dir eine Fülle von Begabungen geschenkt, Ressourcen gegeben, Menschen in dein Umfeld gestellt und vielleicht auch Visionen geschenkt, um seine Träume für dich zu verwirklichen. Auch, wenn du das jetzt vielleicht noch nicht erkennst. Und vielleicht ergeht es dir so wie mir im letzten Jahr, dass du so ein unbestimmtes Gefühl in dir trägst, als würde dir etwas im Leben fehlen. 

Vielleicht ist da eine Sehnsucht nach mehr in dir drin.

Vielleicht stellst du dir gerade solche Fragen wie:

  • Erfüllt mich eigentlich das, was ich aktuell tue? 
  • Wie kann ich meine gottgegebenen Gaben zur Entfaltung bringen?
  • Wo ist eigentlich der Platz, an den mich Gott stellen möchte? Bin ich vielleicht schon am richtigen Platz oder eher nicht?
  • Bekomme ich Herzklopfen, wenn ich an eine bestimmte Tätigkeit oder Sache denke und würde sie insgeheim so gern mal ausprobieren, aber ich traue mich nicht?
  • Was lähmt mich oder hält mich davon ab, das zu tun, was ich eigentlich möchte?
  • Wozu bin ich eigentlich berufen?

Das sind ganz schön große Fragen, und es ist auch nicht möglich, diese in aller Kürze allumfassend zu bearbeiten. Das braucht seine Zeit. Aber ich möchte dir ein paar Impulse mit auf den Weg geben, wie du dahin kommst, dein von Gott geschenktes Potenzial auch wirklich zu entfalten. 

Lebensbereiche, in denen du dein Potenzial entfalten kannst

Wir sind alle in mehreren Lebensbereichen tätig und zuhause, die unsere Zeit und Kraft in Anspruch nehmen. Und vielleicht gibt es den einen oder anderen Lebensbereich, über den du dir gern ein paar mehr Gedanken machen möchtest – ob du da, wo du aktuell stehst, happy und zufrieden bist, oder ob da eine Sehnsucht in dir schlummert, ob da nicht noch mehr ist.

Und bevor du dich jetzt nur kurz und knackig durch diesen Beitrag scrollst, lade ich dich ein, dir ein paar Minuten Zeit zu nehmen, in denen du dir Gedanken machst, wo du gerade im Leben stehst. Und das ist als Momentaufnahme gedacht, denn der erste Schritt ist, dass du dir erstmal bewusst darüber wirst, was dein Status Quo ist. Drei Fragen können dir dabei helfen, dich und dein Leben zu reflektieren. Und auf dieser Basis kannst du anschließend aufsetzen. 

  • Erfüllt mich das, was ich in diesem Lebensbereich tue? 
  • Können sich meine Gaben in diesem Bereich entfalten?
  • Spüre ich eine Sehnsucht nach Veränderung in mir?

Und ich möchte auch gleich vorwegsagen, dass es immer den ein oder anderen Lebensbereich bei uns gibt, den wir nicht voller Leidenschaft ausleben können oder bei denen unsere Gaben nicht voll zur Entfaltung kommen, und es ist dann trotzdem gut, dass wir diese Dinge machen. Es gibt z.B. Jobs, die uns nicht wirklich Spaß bereiten, aber wir wissen trotzdem, dass es die richtige Arbeit für uns ist und dass wir da am richtigen Platz sind. Oder es gibt z.B. Familienkonstellationen, die nicht ganz glücklich sind. 

Ich wünsche dir, dass du trotzdem in dem ein oder anderen Lebensbereich deine Gaben entfalten kannst und dass das Leben da in dir pulsiert, wenn du in diesem Bereich unterwegs bist.

  1. Lebensbereich: deine Arbeit / dein Job 
  2. Lebensbereich: deine Familie. Und damit ist Familie im weiten Sinne gemeint: wenn du Mama bist, dann geht’s hier z.B. um deine Kinder, um deinen Mann; wenn du keine Mama bist, dann kümmerst du dich vielleicht um deine Eltern; oder vielleicht ist deine Familie jemand, für den du Verantwortung übernimmst, Liebe schenkst, vielleicht ist dir jemand anvertraut
  3. Lebensbereich: deine Gemeinde 
  4. Lebensbereich. deine Hobbies, dein privates Umfeld

Nimm dir ein paar Momente und bewege diese Fragen gerne, so wie hier im Schaubild dargestellt. Und ich ermutige dich, wirklich ehrlich bei der Beantwortung der Fragen zu sein.

LebensbereichErfüllt mich das, was ich in diesem Lebensbereich tue? Können sich meine Gaben in diesem Bereich entfalten?Spüre ich eine Sehnsucht nach Veränderung in mir?
deine Arbeit / dein Job 
deine Familie
deine Gemeinde
deine Hobbies, dein privates Umfeld

Welche Dinge / Gefühle / Einstellungen halten mich ab mein Potenzial auszuschöpfen

Vielleicht hast du eben die eine oder andere Frage mit nein beantwortet, dass du keine Erfüllung in gewissen Lebensbereichen findest. 

Vielleicht bist du bei der Arbeit total unzufrieden, und insgeheim würdest du gern noch mal etwas anderes studieren, aber du traust dich nicht, weil deine finanziellen Sicherheiten dann wegfallen oder weil du dich zu alt fühlst, noch mal etwas Neues zu beginnen. 

Vielleicht hast du erkannt, dass der Dienst, den du in deiner Gemeinde machst, gar nicht deinen Gaben entspricht und du eigentlich gern in einem anderen Bereich mitarbeiten möchtest, aber du weißt, dass die Not bezüglich Mitarbeiter in dem aktuellen Bereich groß ist, und deshalb machst du weiter, obwohl du in einem anderen Bereich vielleicht viel besser deine Berufung leben könntest

Vielleicht würdest du gerne mal einen privaten Nähkurs oder Kochkurs oder Sonstiges belegen, weil es dir Spaß macht und du dein Hobby intensivieren möchtest, aber du traust dich nicht, deinen Mann oder deine Eltern zu fragen, ob sie sich in der Zeit um die Kids kümmern könnten, weil du weißt, dass sie eh schon genug beschäftigt sind, und so steckst du zurück und deine Talente und Gaben bleiben in der Schublade verschlossen      

Dies sind alles ausgedachte Beispiele, aber es gibt einige Einstellungen und Gefühle, die uns davon abhalten, loszulaufen – die ersten Schritte zu gehen, die uns hindern, unserer Berufung ein Stück näher zu kommen.

1. Hindernis: Bequemlichkeit / Routine / Gewohntes

  • Warum sollt ich etwas in meinem Leben ändern, wenn’s doch eigentlich ok ist, wie es ist? 
  • Warum sollte ich einen beschwerlichen Weg einschlagen – das würde mich nur Kraft und Energie kosten und womöglich auch noch Geld, und ein bequemes Leben ist doch auch was wert.
  • Warum sollte ich mich in meinem Alter noch mal aufraffen? Ich bin ein stetiger Typ, und auch wenn ich nicht ganz zufrieden bin, mit dem, was ich habe und was ich mache, ist mir der Aufwand einfach zu groß. 

Das sind mögliche Reaktionen, die dein Potenzial im Keim ersticken. Wenn Bequemlichkeiten, Routine und Gewohntes mächtige Worte für dich sind, dann wirst du deine Gaben in der Schublade stecken lassen. Dann wirst du vielleicht auch Gottes Anstupsen ignorieren. Dann bleibt alles, wie es ist. Dann bleibst du auf deiner Gartenliege liegen und stehst nicht auf, um das Gipfelkreuz, den See oder die Einkaufszeile zu erreichen (siehe Beispiele am Anfang).

2. Hindernis: Unsicherheit / Angst

  • Ich bin von Natur aus unsicher und bleibe lieber bei dem, was ich kenne und mir vertraut ist. Ich wage es einfach nicht loszugehen und etwas auszuprobieren, da ich viel zu große Sorge habe, dass ich dabei versage.
  • Ich habe zu viel Angst davor Fehler zu machen. Ich bin einfach nicht mutig genug neue Schritte zu wagen.
  • Ich habe Angst davor, was andere Leute über mich denken könnten. Und bevor sie schlecht über mich denken, lasse ich es lieber bleiben. 

Angst und Unsicherheit sind richtige Killer. Sie sorgen dafür, dass wir in unserer Komfortzone bleiben und es uns dort gemütlich machen. Und das ist so schade, weil Unsicherheit und Angst dann die Macht über uns haben.

3. Hindernis: Selbstzweifel

  • Warum sollte ich diese Aufgabe in der Gemeinde übernehmen? Ich würde es zwar gerne tun, aber die anderen können das so viel besser als ich.
  • Ich glaube, das wird mir nicht gelingen. Ich bin gar nicht so gut darin.
  • Es gibt schon genügend von meiner Sorte, die Welt braucht nicht auch noch mich dafür. 

Hier sind das ständige Vergleichen und die Sorge, dass andere besser sind als wir, auch so richtige Killer. Und anstatt auf Gott zu vertrauen und deine Gaben einzusetzen, drehst du dich um, läufst weg, und dann ist es vorbei, bevor es überhaupt angefangen hat.

Findest du dich vielleicht in einer dieser Aussagen wieder? 

Findest du dich vielleicht auch in einem oder mehreren dieser Hindernisse wieder?

Es ist so schade, dass wir mit diesen Hindernissen immer wieder so zu kämpfen haben und uns dabei selbst im Weg stehen. Denn wenn wir die Hindernisse wie Bequemlichkeit, Angst und Selbstzweifel hinter uns lassen, dann sind wir freiund können beginnen, unser Potenzial zu entfalten, dass Gott in uns hineingelegt hat. Welche Chance liegt da für jeden von uns verborgen!

Mögliche Schritte, um das zu entwickeln, was Jesus in mich hineingelegt hat, um meine Berufung zu leben

Ich möchte dir nun noch ein paar Ideen und Impulse mit an die Hand geben, wie du herausfinden kannst, wo dein Platz im jeweiligen Lebensbereich ist, der dich vielleicht gerade anspricht oder wo du dir Veränderung wünscht. Denn nochmal: JEDE FRAU trägt eine Berufung von Gott in sich, und es lohnt sich herauszufinden, was diese Berufung ist, sich auf den Weg zu machen und dort auch anzukommen.

  1. Nimm den Druck raus: Vielleicht hast du eine Ahnung, was du tun könntest – dann geh einen Schritt in diese Richtung. Schnuppere einfach mal rein, ohne dich gleich zu kommitten oder festzulegen, dass es etwas Langfristiges sein muss. Probiere es einfach mal aus!
  2. Welchen Schmerz hast du in deinem Leben erlebt? Kannst du durch deine Vergangenheit und dein Erleben vielleicht anderen helfen?
  3. Gibt es Dinge oder Sachen, die dich traurig oder wütend machen? Das könnte nämlich ein Indiz sein, in welche Richtung es gehen könnte – nämlich da, wo dein Herz blutet
  4. Was bringt dich am Allermeisten zum Leuchten? Wofür schlägt dein Herz – wofür brennt dein Herz am meisten?
  5. Vielleicht bist du aber jemand, der gar keine Ahnung oder eine Idee hat, aber trotzdem merkt, dass da eine gewisse Rastlosigkeit oder Sehnsucht nach Veränderung in dir schlummert. Dann nimm dir mal die Zeit groß zu träumen. Was wäre überhaupt möglich? Lerne dich selber von verschiedenen Seiten kennen:

Was sind deine tiefsten Bedürfnisse, damit es dir gut geht? Was motiviert dich morgens aufzustehen? Was hat dir früher als Kind Spaß gemacht?Trage mal alles zusammen, und vielleicht entsteht dadurch eine Idee, so ein gewisser roter Faden, was du daraus entwickeln könntest. Und lass ruhig alle Gedankengänge zu. Beim Träumen ist alles erlaubt! Eingrenzen und wegstreichen kannst du später immer noch!

Wenn wir anfangen Schritte in unserem Leben zu gehen, dann werden wir immer mehr wir selbst werden. Warum?

Weil wir

  • den Mut aufbringen und unsere Komfortzone verlassen
  • definitiv persönlich daran wachsen werden
  • wir uns besser kennenlernen werden
  • Erfahrungen machen, wenn wir Schritt für Schritt weitergehen und nicht stehenbleiben, und das bringt einen im Leben weiter. 

Oft ist es so, dass man nur den nächsten Schritt kennt und Gott vertrauen muss, weil nach diesem einen Schritt nur Dunkelheit auf einen wartet. Aber wenn du bereit bist, Gott zu folgen und einen Schritt nach dem anderen zu gehen, dann wird er dich auf deinem Weg leiten. Da bin ich mir ganz sicher! 

In 1. Korinther 2,9 steht: „Was kein Auge jemals sah, was kein Ohr jemals hörte und was sich kein Mensch vorstellen konnte, das hält Gott für die bereit, die ihn lieben.“

Ich habe im letzten Herbst ein gutes Buch von Jennie Allen zu dem Thema gelesen: „Mach doch, was du liebst – Warum deine Gaben, Wünsche und Sehnsüchte kein Zufall sind.“ Dieses Buch kann ich jedem nur empfehlen, der sich mit diesem Thema noch ein wenig tiefer und intensiver auseinandersetzen möchte. In diesem Buch gibt es viele tolle Zitate, und zwei davon möchte ich gerne hier hinterlegen:

Wir bringen unsere leeren Leinwände zu Gott, vertrauen sie ihm an und sagen: „Was auch immer Du erschaffen musst, um der Welt Deine Ehre zu zeigen – tu es.“ (S. 32)

Jennie Allen, aus “Mach doch, was du liebst”

Denn darum geht es schlussendlich: wenn wir unsere Berufung leben, wenn wir unser gottgegebenes Potenzial entfalten und das tun, was Gott höchstpersönlich in uns hineingelegt hat, dann ehren wir Gott damit, dann wird sein Name großgeschrieben, und dann entfaltet sich Herrlichkeit hier auf Erden.

Es ist nicht so, dass große Dinge von großen Menschen getan werden. Gott ist es, der große Dinge mit Menschen tut, die sich ihm anvertrauen. (S. 237)

Jennie Allen, aus “Mach doch, was du liebst”

Es ist egal, wie klein du dich fühlst, und es ist auch egal, wie unbedeutend du deine Gaben empfindest. Hier geht‘s um mehr. Hier geht’s um einen großen Gott, der sagt: „Ich möchte dich gebrauchen, damit ich große Dinge mit dir tun kann.“ Alles, was du dafür tun musst, ist, dein Ja und deine Bereitschaft zu signalisieren, dass Gott durch dich persönlich wirken kann.

Ich wünsche euch, dass diese Gedankenanstöße weiterklingen in deinem Herzen. Jesus möchte mit dir auf eine gemeinsame Abenteuerreise gehen, und diese Abenteuerreise nennt sich Leben. Er lädt dich ein, dein Potenzial zu entdecken und zu entfalten. 

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